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Montag, 6. März 2017

Sword Master Review



Sword Master

Story:

Third Master (Gengxin Lin) hat genug vom Töten. Er gilt als bester Martial Arts Kämpfer in der Martial Arts Welt. Seit dem 10. Lebensjahr an muss er für seine Familie und den Namen töten. Vor allem sein Vater (Norman Chu) besteht darauf. Er verlässt die Familie, täuscht seinen Tod vor. Er arbeitet in einem Bordell und verliebt sich in die Prostituierte Xiao Li (Mengjie Jiang). Doch die Vergangenheit holt ihn ein: seine ihm versprochene Frau (Jiang Yiyan), die besessen von Third Master ist, will ihn zurück. Sie geht der Liebe wegen über Leichen. Und dann ist noch Swordsman Yen (Peter Ho) unterwegs, welches sich sein Leben lang vorbereitet hat, Third Master in einem Duell zu besiegen und zu allem Überfluss bereiten die Bösewichte den Angriff auf Third Masters Vater vor, um die Martial Arts Welt zu beherrschen…

Meine Meinung:

Derek Yee hatte sein Schauspiel Debüt 1977 in dem Shaw Brothers Film Death Duel. Erzählt wurde eine Gu Long (Taiwanesischer Romanschriftsteller) Geschichte. Derek Yee machte eine grosse Karriere, spielte in unzähligen Filmen mit und arbeitete bald darauf auch selbst als Regisseur.

Nun tat er sich mit Tsui Hark zusammen und gemeinsam haben sie mit Sword Master ein Remake zu Death Duel auf die Leinwand gezaubert.

Derek Yee war zusammen mit Tsui Hark für das Skript zuständig und führte Regie, während Hark das Projekt auch finanziert und produziert hat. Der Film stellt eine rein chinesische Produktion dar und wurde im 3D Verfahren gedreht (und deshalb hatte ich Bedenken).

Viele neue chinesische Filme ohne Einfluss der HK Filmbranche, die mehr und mehr ausstirbt, gefallen mir meist kaum und viel weniger gut als die alten HK Klassiker. Daher war ich bei Sword Master skeptisch und hatte kaum Erwartungen, einen guten Film vorgesetzt zu bekommen.

Doch ich hatte mich geirrt und wurde positiv überrascht. Sword Master hat mir gut gefallen und ist, wie schon das Original oder viele andere SB Filme mit Derek Yee, folgendes: ein wunderschöner Wuxia! Durch und durch! Bei der Story muss man leicht aufpassen, typisch für eine Gu Long Verfilmung die oft von unzähligen Personen, Clans, Zeitsprüngen etc. beinhaltet werden. Hier hält es sich noch in Grenzen, aber auch hier schliessen sich einige Nebenplots zusammen und einige Dinge werden in Rückblenden erzählt.

Die Story ist an sich okay, aber nicht herausragend. Hier und da hätte man sich noch etwas mehr Action gewünscht, aber die Dramatik, Liebesgeschichte oder Melancholie kommen hier und da trotzdem gut rüber (Swordsmen Yen der auf dem Friedhof wohnt, sich schon einen eigenen Grabstein kauft und nachts schon im Sarg schläft).

Die Darsteller waren relativ solide und gut. Von den Leads haben vor allem die Frauen und Swordsmen Yen gefallen. Third Master überzeugt nicht in jeder Szene komplett, vor allem im Finale oder dessen Dramatik kommt er wenig glaubhaft rüber.

Shaw Brothers Legende Norman Chu, schon im Originalfilm 1977 zu sehen, macht hier als Vater von Third Master eine sehr gute Figur und bekommt am Ende auch eine tolle und sehenswerte Actionszene spendiert.

Die Stärken des Filmes hat der Film klar im Wuxia Bereich: tolle Musik, bunte und abwechslungsreiche Sets und Optiken, wunderschöne farbige und knallige Farben, stimmungsvolle Hintergründe und Effekte und viele Gimmicks (Waffen, Kostüme) der Kämpfer erinnern an klassische Shaw Brothers Filme und Zeiten – diese Nostalgie war herrlich!

Die Actionszenen sind gut, teilweise etwas besser, teilweise durchschnittlich und/oder etwas schlechter aber im Grossen und Ganzen Dank der Optik gut – halt wie es in einem Wuxia zu und hergeht (also nicht realistisch). Interessanterweise war das Finale relativ schwach fand ich – da waren einige der Actionszenen zuvor besser. Vor allem war die Kamera hier und da zu nah dran sodass unübersichtlich. Ansonsten verschmelzen die Actionszenen funktionierend zur Optik. 
 
Natürlich gibt es auch einige Szenen die spezifisch fürs 3D gedreht und konzipiert wurden, aber diese halten sich erstaunlicherweise in Grenzen. Und man sollte trotzdem keine Action erwarten wie zu früheren Zeiten, aber man hat sich sichtlich am alten Stoff orientiert und kann das Remake teilweise auch schon fast als eine Art Hommage ans Wuxia Genre ansehen – und das Derek Yee davon ein grosser Freund ist/war!

Fazit: Ich tat dem Film zuvor unrecht und in meinen Augen einer der besten chinesischen Filme seit Jahren – Fans von klassischen Shaw Brothers Streifen / Wuxia Filmen können gut einen Blick riskieren ohne allzu gross enttäuscht zu werden. Trotzdem sollte man nicht zu viel erwarten…am besten ohne hohe Erwartungen (oder mit gar keinen) an den Film herangehen…

Infos:

O: San Shao Ye De Jian

China 2016

R: Derek Yee

D: Gengxin Lin, Peter Ho, Mengjie Jiang, Jiang Yiyan, Norman Chu

Laufzeit der HK DVD: Ca. 108 Min.

Gesehen am: 12.02.19

Fassungen: Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Feb. 2017). Mir lag die reguläre DVD Fassung aus HK vor = Schuber, Uncut, erstklassige und bombastische Bild- und vor allem Tonqualität (DTS Tonspur ist eine Wucht, so macht es zum Schauen noch viel mehr Spass). Kaum Extras (mir auch nicht wichtig). O-Ton und englische UT an Bord. Alternative Fassungen: HK VCD, HK Blu Ray, HK 3D Blu Ray und im April 2017 sollen in den USA eine DVD und Blu Ray Fassung erscheinen.

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