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Donnerstag, 14. Dezember 2017

The Keep Review

The Keep

Story:

Deutschland im 2. Weltkrieg: Eine Truppe von Nazis um Woermann (Jürgen Prochnow) nehmen in Rumänien eine strategisch wichtige Burg ein, vor welcher die Einheimischen warnen. Schon kurze Zeit später gibt es die ersten, mysteriösen Todesfälle zu verzeichnen, für welche die Dorfbewohner verantwortlich gemacht werden. Doch die Ursache ist eine böse Macht, welche in der Burg lauert…

Meine Meinung:

Michael Mann hat mit The Keep seinen zweiten Spielfilm abgeliefert (ohne Kurzfilme mitgezählt) welcher eine mühsame Erfahrung für den Regisseur war (mehr dazu unter Fassungen) und der an den Kinokassen floppte. Da ich keine anderen Filme von Michael Mann kenne (Ausnahme Heat, den ich jedoch nur durchschnittlich finde) kann ich nicht vergleichen.

Fakt ist, dass der Film für ein Anfang 80er Jahre Produkt originell und innovativ erscheint. In der Zeit, in welcher Freitag der 13. und Co. durch immer das gleiche Muster und Schema punkteten, war The Keep eine willkommene Abwechslung. Trotzdem floppte der Film im Kino, später entstand ein kleiner Kult um den Film – wie es so oft in der Filmgeschichte ist (Vergleich: John Carpenters Das Ding aus einer anderen Welt).

The Keep punktet durch Stimmung, Atmosphäre, Bildsprache, die Optik und das Setting. Für dazumal recht hohe Kosten wurde ein aufwändiger Film geschaffen, welchem Mann nicht gerecht werden konnte (Paramount verweigerte zusätzliche Budgetkosten, Mann hätte sich ein weitaus effektiveres Finale gewünscht). Der Film fesselt schon im Vorspann und durch Soundtrack und Setting wirkt der Film auf den Zuschauer mehr als nur einmal wie ein Märchen und sehr hypnotisch.

Der starke und passende Soundtrack stammt von der deutschen Band Tangerine Dream – welche oft auch die Musik für Kinofilme komponiert haben (z.B. Sorcerer 1977 von William Friedkin). Zusammen mit der Kameraführung, dem sonderbaren Setting und den starken Schauspielern (Jürgen Prochnow und Ian McKellen in ihren ersten Hollywood-Rollen, ein sehr junger Gabriel Byrne ist auch zu sehen) spielt der Film diesbezüglich seine Stärken aus.

Schwächen sind jedoch auch vorhanden – man sieht es dem Film an, dass die Produktion erschwert war (es mussten Nachdrehs angestellt werden, weniger Budget als geplant, Todesfall Cast und Crew in der Post-Produktion…) und der Inhalt ist, wenn an es genau betrachtet, relativ dünn. Man könnte gar von einem Style over substance Faktor sprechen. Action bzw. Horrorparts gibt es relativ wenig, da sollte man nicht zu viel erwarten. Man sollte einfach die sonderbare, hypnotische Stimmung geniessen und den Film optisch auf sich wirken lassen!

Fazit: The Keep ist optisch ein Fest und ein sehr interessanter Film geworden, den ich Genre-Fans nur empfehlen kann! Definitiv kein  08/15 Horror von der Stange.

Infos:

O: The Keep

Grossbritannien, USA 1983

R: Michael Mann

D: Jürgen Prochnow, Alberta Watson, Scott Glenn, Gabriel Byrne, Ian McKellen

Laufzeit der US LD: Ca. 96 Min.

Gesehen am: 24.11.17

Fassungen: Es gibt weltweit keine DVD / Blu Ray Vö zum Film (Stand: 24.11.17). Gründe: Regisseur Michael Mann hat den Film «verstossen», Rechtsprobleme zwischen dem Studio und Tangerine Dream wegen dem Soundtrack, Erfahrung mit viel Pech für Regisseur Michael Mann (sein Final Cut lief angeblich 3.5h), für ein effektives Finale gab Paramount kein Geld und während der Post-Produktion starb Wally Veevers (visual effects supervisor), es gab Nachdrehs, an den Kinokassen war der Film kein Erfolg und Michael Mann soll anhand der harten Dreharbeiten, des ausbleibenden Erfolges und der harscher Kritik der Medien traumatisiert gewesen sein, so dass er sich ein Jahr später entschied, erst Mal im TV weiter zu arbeiten (Miami Vice Serie). Diverse TV Fassungen zum Film zeigen alternative Enden und/oder andere Handlungsszenen. Die dt. VHS ist Uncut im Sinne der Kinofassung (FSK 16). Mir lag die US Widescreen Laserdisc vor, welche ich bis dato nur einmalig zum Kaufen sah und dementsprechend teuer war (99.95 USD). Die Fullscreen Laserdisc (oder z.B. das VHS aus Japan, auch Fullscreen), gibt es hingegen häufiger und günstiger. Die US LD ist Uncut (im Sinne der Kinofassung). Die Bildqualität ist recht gut. Nachtrag: es scheint in Australien eine erste, offizielle DVD Vö zum Film zu geben – aber auch nur in Fullscreen (Originalformat ist Widescreen) und somit nicht zu empfehlen. 

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