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Sonntag, 3. Dezember 2017

Wake in Fright Review

Wake in Fright

Story:

Lehrer John Grant (Gary Bond) unterrichtet mitten im australischen Outback. Er hasst sein Leben, freut sich auf die sechs Wochen Ferien welche er in Sydney mit seiner Freundin verbringen will. Sein Ziel ist es, eines Tages mit seiner Freundin nach England auszuwandern. Doch John schafft es nicht bis nach Sydney - in den merkwürdigen, volleren Trunkenbolden, Spieler und Hoffnungsloser beinhaltender Kleinstadt Bundanyabba strandet John, da er beim Glücksspiel sein ganzes Vermögen verliert. Desillusioniert und resigniert wird er durch einen Trupp Männer (Donald Pleasence u.a.) zu einer verwahrlosten, deprimierenden Persönlichkeit, die nur ein Ziel hat: Bundanyabba so schnell wie möglich zu verlassen! Einfacher gesagt als getan...

Meine Meinung:

Wake in Fright war einer der wenigen Titel, welche ich 2015 am NIFFF (Neuchatel International Fantasy Film Fest) verpasst habe - leider muss ich sagen! Aber den Titel hatte ich im Hinterkopf und nun kam ich endlich in den Genuss des Filmes und muss sagen: erstklassig, fesselnd, intensiv!

Der australische Film war ein grosser Erfolg - zumindest in Australien und mit Ausnahme in Cannes - ansonsten wurde dem Film in Europa wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Zu Unrecht. Der Film ist wunderschön gefilmt, die Einöde Australiens spürt, riecht und fühlt der Zuschauer förmlich durch den Bildschirm. Das war schon immer ein grosses Plus australischer Filme (Wolf Creek 2, Razorback, Mad Dog Morgan) und die langsame Entwicklung mit den fatalen Folgen und dem Verändern der Hautfigur erinnert ans psychologische Kino eines Sam Peckinpah.

Die Verrücktheit und Paranoia kommt sehr gut zur Geltung. Einzelne Szenen erinnern gar an die verrückte Szene aus Blutgericht in Texas mit den schnellen Umschnitten und den Close Ups der lachenden, verrückten Gesellen am Tisch, während die Heldin an Knochenstuhl angebunden ist und man vor allem eines Soundkulisse geniesst: Schreie, Schreie, Schreie! Einzelne Szenen in Wake In Fright können durchaus mithalten was solche Szenen angehen, vor allem am Ende!

Der Film ist düster und hoffnungslos - Staub, Alkohol und Blut und viele Verrückte bietet Bundanyabba was im Wandel des Hauptdarstellers deutlich wird. Der Soundtrack ist klasse, die Kameraführung sowieso (vor allem die Känguru Jagd Szenen sind sehr toll gefilmt worden) und auch die Darsteller, allen voran Gary Bond (noch nie gehört) und Donald Pleasence (bisher seine beste, intensivste Leitung welche ich bis dato sah) sind erste Sahne und tragen viel zur Klasse des Filmes bei.

Fazit: Für mich einer der besten Filme aus Australien - Filmfans der alten Schule sollten sich diesen intensiven Klassiker nicht entgehen lassen! Lohnt sich in jeder Hinsicht!

Infos:

O: Wake in Fright

Australien 1971

R: Ted Kotcheff

D: Donald Pleasence, Gary Bond, Chips Rafferty, Sylvia Kay, Jack Thompson

Laufzeit der US Blu Ray: Ca. 109 Min.

Gesehen am: Mitte Juli 2016

Fassungen: Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Juni 2016, Nachtrag: lief im Oktober 2016 zumindest auf Arte mit dt. Subs). Mir lag die US Blu Ray von Image Entertainment vor = erstklassige, restaurierte Filmfassung. Völlig Uncut, superbe Bildqualität (wird im Booklet mit Vergleichsbildern bestätigt), viele exklusive Extras, O-Ton und englische UT! Erstklassige Vö zu einem erstklassigen Film! Wer auf europäische Fassungen angewiesen ist kauft stattdessen die UK Blu Ray - der Franz. Blu Ray vorzuziehen da bei der Franz. Blu Ray wie oft fehlende englische UT eine Tatsache sind (oder feste franz. Subs beim O-Ton).

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