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Sonntag, 4. Februar 2018

Memories of Murder Review

Memories of Murder

Story:

Ländliche Gegend Südkorea 1986 während der Militärdiktatur: es werden mehrere Frauenleichen gefunden. Die lokale Polizei (u.a. Song Kang-ho) und ein Detektiv aus Seoul (Kim Sang-kyung) versuchen dem Killer auf die Spur zu kommen…

Meine Meinung:

Memories of Murder, der auf einem echten Kriminalfall beruht (sich darüber vor dem Schauen des Filmes zu informieren lohnt sich im Fall nicht, da man sich sonst Überraschungen auf den Inhalt des Filmes kaputt macht und somit Spannung reduziert), stammt bereits aus dem Jahre 2003.

Ich bin nicht der grosse Fan koreanischer Filme, so dass ich den Film bis dato nie ansah. Auf den Film aufmerksam wurde ich indirekt durch zwei Dinge:

1. In den letzten Jahren gab es vermehrt tolle Genre-Produktionen aus Südkorea, welche mir nach Erstsichtung sehr zusagten (The Chaser, I Saw the Devil, The Wailing, Asura). D.h. ich wurde nun ein bisschen offener gegenüber diesen Streifen.

2. Am NIFFF (Neuchatel International Fantasy Film Fest) 2016, welches ich komplett besuchte, wäre der Film gelaufen. Dadurch und durch die Beschreibung des Inhaltes (zwei ungleiche Cops müssen Mordserien im koreanischen Land aufklären) wurde ich auf den Film aufmerksam. Dieser sagte mir zu, sprach mich an. Leider lief der Film nur einmal, nur am OpenAir und nur Französisch Dubbed, so dass für mich ein Schauen nicht in Frage kam (ich verstehe und lese kein Franz.).

Das Schauen habe ich nun nachgeholt und der Film hat mir sehr gut gefallen. Wüsste ich nicht, dass der Film von 2003 ist, so hätte ich frecherweise behauptet, der Film sei ein Plagiat des spanischen Filmes Mörderland. Die Parallelen sind sehr ähnlich: beides Krimigeschichten die auf dem Land spielen während oder nach einer (Militär)Diktatur. In beiden Fällen werden Frauenleichen gefunden, es handelt sich scheinbar um einen Serienkiller. In beiden Fällen müssen zwei ungleiche Cops den Fall bearbeiten. Daher fühlte ich mich beim Schauen sehr an den sehenswerten Film aus Spanien erinnert.

Dies soll sich jedoch nicht negativ auf Memories of Murder auswirken. Der Film fesselt, ist spannend und wird realistisch erzählt. Die Spannung hält bis zum Ende und wie nicht anders zu erwarten ist der Film sehr stimmungsvoll und schön gefilmt. Jene Szene ein Genuss. Dazu kommen Figuren, die gut charakterisiert werden und dem Film und Handlungen mehr Tiefe verleihen. Hier und da lockern gar etwas schwarzer Humor die Szenerie auf. Der Film hat relativ wenig Action und stellt Effekte oder Taten nicht in den Vordergrund. Dies ist auch nicht negativ. Der langsame Aufbau des Filmes hat mir sehr zugesagt, es wird mehr Wert auf Story, Details, Figurenzeichnungen und die Spannung gelegt als auf Action oder Blut.

Mir hat der Film sehr gut gefallen. Ich wurde schnell in den Bann des Inhaltes gezogen und fieberte bis zum Ende des Filmes mit, wer der Täter ist und wie sie ihn schnappen. Trotz der langen Laufzeit von über zwei Stunden fühlte ich mich nie gelangweilt = ein weiteres Indiz, dass der Film zu empfehlen ist.

Fazit: Fans des südkoreanischen Thriller-Kinos uneingeschränkt zu empfehlen! Spannender Krimi!

Infos:

O: Salin-ui Chueok

Südkorea 2003

R: Bong Joon-ho

D: Song Kang-ho, Kim Sang-kyung, Kim Loi-ha, Song Jae-ho, Byeon Hee-bong, Ryu Tae-ho

Laufzeit der HK DVD: 130:43 Min.

Gesehen am: 14.12.17

Fassungen: Mir lag die HK DVD von Edko vor = sehr gute Bild- und Tonqualität (DTS Tonspur Koreanisch), englische Subs vorhanden, Uncut. Wer eine Blu Ray Fassung möchte sollte zur koreanischen Blu Ray greifen. In Deutschland auf DVD von I-On New Media erhältlich – auch Uncut, mit O-Ton und deutsche Subs. Habe aber zur HK DVD gegriffen, weil mir das Label nicht besonders sympathisch ist und Edko für tolle Vertonungen bzw. Tonspuren bekannt ist bzw. ich damit immer gute Erfahrungen gemacht habe im der Vergangenheit.

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