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Montag, 21. Mai 2018

Hellraiser Judgment Review

Hellraiser Judgment

Story:

Ein Serienkiller treibt sein Unwesen. Drei Cops (Damon Carney, Randy Wayne, Alexandra Harris) versuchen den Täter zu fangen. Die Cenobiten (Gary J. Tunnicliffe, Paul T. Taylor) versuchen ebenso, an den Täter zu gelangen, um ihn einer Jury (Andi Leah Powers, Mary Kathryn Bryant, Valerie Sharp) zu präsentieren ob schuldig oder nicht…

Meine Meinung:

Die Reihe präsentiert mit Hellraiser Judgment bereits den zehnten Film der langlebigen Reihe. Nach dem schwachen Teil neun, den ich übrigens nie gesehen habe (anhand Reviews, Trailer, Bilder, Cover, Wahl des Pinhead Darstellers boykottiere), war ich auf den neusten Streich gespannt – denn der Trailer sah gut und interessant aus. Vielversprechend. Man schien wieder eine düstere Grundstimmung zu fahren – weg von den Teilen sechs, sieben und acht, die anspruchslose und durchschnittliche Direct To Video Fortsetzungen waren.

Auf dem Regiestuhl, aber mit einem kleinen Budget auskommend und auch direkt auf Video (DVD/Blu Ray) veröffentlichend, nahm Gary J. Tunnicliffe Platz – ein Effekte Künstler. Er wirkte schon in früheren Horrorfilmen mit, wenn es um Spezialeffekte ging. Zum Beispiel Kinder des Zorns 2, Lord of Illusions, Wishmaster, Sleepy Hollow und anderen Hellraiser Fortsetzungen (Hellraiser Inferno, Hellraiser Deader, Hellraiser Hellworld). Weiter: Filme wie Scream 4, Autopsy, The Collection, Feast, Warlock 2, Candyman oder Waxwork 2. Also der Mann kann auf eine erfolgreiche Berufslaufbahn schauen und sich durch viele Effekte Kreationen in Genre-Filme auszeichnen.

Auch vor Hellraiser Judgment hat er bereits auf dem Regiestuhl Platz genommen, die Werke sind aber wenig interessant, bekannt oder vor Bedeutung (z.T. auch diverse Kurzfilme dabei). In Hellraiser Judgment war er auch für die sehenswerten Effekte (vor allem wenn man das Budget bedenkt) zuständig und spielte die neue Cenobiten Figur The Auditor – nebst Pinhead, die Jury, The Butcher, The Surgeon und die Cleaner die am meisten auftauchende neue Figur (plus der Typ, der die Seiten frisst und das Ergebnis der Jury präsentiert). Und ein weiterer Cenobite nebst Pinhead, den man bereits aus Teil eins kennt, kehrt ebenso zurück! Welcher – dies sei an dieser Stelle nicht verraten.

Der Film hat mir im Grossen und Ganzen Gefallen. Okay, guter Durchschnitt, wenn man keine Ansprüche stellt. Das Ende fand ich zu konstruiert und es ging plötzlich Schlag auf Schlag – das war etwas schade. Da schien Cast und Crew Studio vorgaben eingehalten haben zu müssen – nur 81 Minuten und keine Minute länger schien die Devise. Gerüchte behaupten ja, der Film wurde nur gedreht, damit Dimension Films die Rechte weiterhin halten darf. Das Ende ist sicherlich stark Geschmackssache. Die Szenen zuvor im Finale (inklusive Jesus wept Hommage) aber vor allem die ersten drei Viertel des Filmes sind für mich die Highlights des Filmes. Das Ende selbst, so kann man Studio Dimension Films gar vorwerfen, sich bei ihren anderen Produktionen bereichert zu haben, was Ideen angeht (z.B. God’s Army). Da bin ich gespannt, wie das bei einer zukünftigen 2. Sichtung wirken wird. Leider wird auch einiges noch offengelassen (was passiert mit den zwei anderen Cops?).

Die Cenobiten Figuren und alle ihre Szenen waren für mich Highlights. Der Film ist düster, ernst und auch recht derb, auch wenn viel im off geschieht (gibt aber genug Bluteffekte zu sehen, keine Angst). In vielen anderen Reviews werden Filme wie Saw oder Hostel zitiert. Diese Meinungen kann ich nicht ganz teilen, da die Cenobiten schon immer aus diesem Setting bzw. umgekehrt hätten stammen können. Nur aus Aussehen des «The Surgeon» fand ich etwas schwach, weil wirklich nicht als Cenobite zu erkennen – kommt mehr aus der Fetisch-S/M Szene. Paar Neuerungen (Blutdusche, das mit dem Erbrochenen etc.) passen gut dazu und dürften einigen Zuschauern eklig aufstossen / vor den Kopf stossen. Die Vermischung von sexueller Komponenten und Gewalt passt aber gut zum Hellraiser Universum, wie ich meine (oder zu Clive Barker allgemein, nicht nur auf seinen Hellraiser Roman oder Film bezogen, auch auf seine sonstigen Romane). Pinhead fand ich gut – zwar kein Doug Bradley, aber Paul T. Taylor macht einen ordentlichen Job und ist sehr bemüht Doug Bradleys Schauspiel zu imitieren.

Der Plot, um die menschlichen Figuren und die Cenobiten zusammenzubringen, ist nicht neu oder originell, aber war halt nötig und fand ich neutral gesehen okay. Ein Serienkiller-Subplot (wie schon in Teil fünf, wenn ich nicht irre) mehr – verschmerzbar. Gewisse Spannungen sind vorhanden, die Darsteller okay, wenn jedoch, was die menschlichen Charaktere angehen, nicht wirklich gross sympathisch sind. Immerhin nerven sie nicht und trotz Vorhandensein von einigen Klischees halten sich diese arg in Grenzen. Heather Langenkamp, Star aus A Nightmare on Elm Street (Teile eins, drei und sieben), wird zwar im Vorspann erwähnt, hat man nur einen kurzen Gastauftritt erhalten – trotzdem sympathisch sie aus der Versenkung zu holen und ihr damit zu würdigen.

Fazit: Solide Fortsetzung, die zumindest nicht schlechter als die Teile 5-8 ist. Wem diese gefallen haben, kann sich gut an Hellraiser Judgment wagen. Aber – die Reihe hätte eigentlich nach Teil zwei bzw. spätestens nach Teil vier enden sollen – und die Filme danach sind nüchtern betrachtet auch keine Klassiker, Highlights oder Must See Titel mehr…

Infos:

O: Hellraiser Judgment

USA 2017

R: Gary J. Tunnicliffe

D: Paul T. Taylor, Damon Carney, Randy Wayne, Alexandra Harris, John Gulager, Gary J. Tunnicliffe, Tony Payne

Laufzeit der US-DVD: Ca. 81 Min.

Gesehen am: 01.03.18

Fassungen: Es gibt noch keine deutsche Fassung (Stand: März 2018). Mir lag die US-DVD vor = Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, englische Subs vorhanden. Die DVD ist von Dimension / Lions Gate.

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